Test: Drahtlose Aktivlautsprecher Dynaudio Xeo 3
Der quadratische Chip in Bildmitte ist ein DAC
mit Zweikanalendstufe auf 7 x 7 Millimetern!
Schräg darunter sitzt die Ausgangsfilterung mit
Kondensatoren und Spulen
gen seit Jahrzehnten zum exzellenten
Klang der Dynaudio-Boxen bei. Der
Tiefmitteltöner ist zwar mit seinen
13
Zentimetern
Nenndurchmesser
eine zierliche Erscheinung, doch auch
hier haben wir Lautsprecherbau vom
Feinsten vor uns. Dynaudio-like ist der
recht stattliche Schwingspulendurch-
messer von 38 Millimetern - damit
werden anderswo auch Subwoofer an-
getrieben.De Wickelhöhe der Schwing-
spule kann sich ebenfalls sehen lassen:
Der Überhang über die Polplatte ist
ein Indikator für den linear möglichen
Hub, und er beträgt ca. 6 Millimeter!
Ein Langhub-13er also, der auch bei
tieferen Frequenzen nicht einknickt.
Ebenfalls
auf den
ersten
Blick
als
Dynaudio zu erkennen ist die Mem-
Auf der Rückseite der Xeo befindet sich
genau ein Anschluss: der fürs Stromkabel.
Die Schalter wählen Transm itterkanal und
einen von drei Räumen
bran aus Kunststoff. Diese ist wie im-
mer aus einem Stück im Tiefziehver-
fahren inklusive Dustcap entstanden
und
weist
natürlich
den
typischen
formschlüssigen Übergang zum Spu-
lenträger auf. Eine absolut vollwertige
Box auf höchstem Materialniveau ha-
ben wir mit der Xeo 3 vor uns. Dazu
kommt eine Elektronik, die man nur
als hoch integriert und hypermodern
bezeichnen kann. Statt eines dicken
Ringkerntrafos finden wir beim zwei-
ten Hinsehen ein zierliches Schaltnetz-
teil. Aha, es wird wohl effizient. Und
eine diskrete Endstufenschaltung sucht
man glatt vergebens. Immerhin müssen
auf der kleinen oberen Platine zualler-
mindest eine D/A-Wandlung, eine Si-
gnalaufbereitung mit Auftrennung der
Frequenzen auf die Lautsprecher und
schließlich eine zweikanalige Endver-
stärkung vorhanden sein (wenn auch
nicht in dieser Reihenfolge)! Kühlkör-
per, Leistungstransistoren? Fehlanzei-
ge. Direkt, bevor es zu den Speakern
geht, findet sich eine verdächtige Tief-
passfilterung. Eine Class-D-Endstufe
also. Unmittelbar davor sitzt ein kleiner
Chip von Texas Instruments, und der
hat es in sich. Dieses gerade 7 x 7 Mil-
limeter große Teil übernimmt die ge-
samte Verstärkung! Der Chip will sein
Signal digital haben und kann ein we-
nig Equalizing. Andere Signalverarbei-
tung ist auch an Bord der Xeo, das be-
legen die Messungen. Ein klitzekleiner
Kühlkörper auf der Platinenunterseite
findet sich dann doch noch. Ich finde,
die Sache hat durchaus Charme: Das
Dynaudio Xeo funktioniert bis zwei
Zentimeter vor den Lautsprecheran-
schlüssen digital. Klar musste das Teil
am Messplatz zeigen, was es drauf hat.
Das Ergebnis: 31 Watt am Tieftöner
und 17 am Hochtöner. Dazu recht
geringe Verzerrungen von nur 0,07
% TH D an 5 Watt. Der großzügige
Hochtöner erlaubt eine tiefe Trennfre-
quenz von nur 1,5 kHz, der Tieftöner
wird bei 700 Hz korrigiert, bekommt
im Bass ein dezentes dB mehr Pegel
von der Endstufe und zu guter Letzt
ein schön steilflankiges Subsonicfilter
knapp unter 40 Hz. Eine saubere Sa-
che.
Den großen Auftritt haben die Xeos
dann im Hörraum. Bereits bei den
ersten
Tönen
von
Donald
Fagens
Morph the Cat mit dem satt aufge-
nommenen
Groove
aus
Schlagzeug
und E-Bass zaubert die Xeo ein voll-
mundiges und dabei perfekt aufge-
räumtes Klangbild. Es gibt vollkom-
men ausreichend Tiefgang und eine
gehörige
Portion
Schmackes.
Das
klingt weder nach Kompaktbox noch
übertrieben. Friedemanns „The Con-
cert“
kommt
erwartungsgemäß
mit
überwältigendem Raumeindruck, der
Dynaudio-Hochtöner trifft auch hier
den Punkt. Schön neutral und ohne
jedes Imponiergehabe ist er jederzeit
da, wenn er gefordert wird. Johnny
Die gesamte
Elektronik passt fast
in die hohle Hand.
Kühlkörper werden
keine benötigt
Der 13-cm-Tiefmitteltöner
trägt wie der Hochtöner und
die Elektronik das Label
„Made in Denmark“
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